FODMAPs

Das Akronym FODMAP kommt aus dem Englischen und ist eine Abkürzung für fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide sowie Polyole (engl. fermentable oligo-, di- and monosacharides and polyols).

Der Begriff FODMAP beschreibt eine Gruppe von kurzkettigen Kohlenhydraten und sogenannten Zuckeralkoholen, die fermentierbar (vergärbar) sind. Das bedeutet, das Nahrungsbestandteile mithilfe von Enzymen zersetzt werden, die von Darmbakterien stammen. Die unter dem Begriff FODMAP zusammengefassten Nahrungsbestandteile kommen in der täglichen Ernährung entweder natürlich  vor oder werden bei der Lebensmittelherstellung zugesetzt. FODMAPs sind nicht giftig oder gefährlich, sie können aber an der Entstehung von Verdauungsbeschwerden beteiligt sein.

Eine Gruppe von Ärzten und Ernährungswissenschaftlern aus Australien hatte 2005 die Hypothese aufgestellt, dass bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen die in der Nahrung enthaltenen FODMAPs, für die Verschlimmerung  von Verdauungsbeschwerden verantwortlich sein könnte. Dieser Hypothese lagen sowohl eigene Beobachtungen, als auch Auswertungen vieler Ernährungsprotokolle von Patienten mit eben diesen entzündlichen Darmerkrankungen zugrunde. In den Ernährungsprotokollen wurde erkannt, dass die Patienten ein Übermaß an FODMAP-reichen Nahrungsmitteln zu sich nahmen und diese Beobachtung bildete die Grundlage für die FODMAP-Hypothese.

Was wirken FODMAPs im Darm?

Die FODMAPs sind eine bunte Gruppe von Nahrungsbestandteilen. Verdauungstechnisch        haben die FODMAPs drei wesentliche Gemeinsamkeiten:

Aufnahme im Dünndarm ist erschwert oder unmöglich

FODMAPs werden im Dünndarm nicht bzw. kaum aufgenommen. Dafür gibt es zahlreiche Ursachen:

  • entweder sind die Moleküle zu groß, um die Darmwand zu passieren, dies trifft z. B. für die Polpyole zu, oder
  • die Transportkapazitäten durch die Darmwand sind begrenzt, dies trifft z. B. für die Fruktose zu, oder
  • die Enzymaktivität, die notwendig ist, um einen Transport durch die Darmwand zu ermöglichen, ist limitiert, dies trifft z. B. auf die Laktose zu, oder eine entsprechende Enzymaktivität gibt es nicht, dies trifft z. B. für die Fruktane und die Galaktane zu.

Hohe Wasserbindungskapazität

Die FODMAPs sind sehr kleine Moleküle und können so sehr viel Wasser binden (sehr hohe Wasserbindungskapazität). Dies führt dazu, dass sich Flüssigkeit im Darm ansammelt und dies wiederum führt zu einer erhöhten Transportgeschwindigkeit im Darm mit häufigeren Stuhlgängen und weicherem Stuhl, bis hin zu Durchfall.

Schnelle Vergärung

Alle FODMAPs werden durch Bakterien schnell vergärt. Wie schnell die bakterielle Vergärung abläuft, hängt von der Länge der Kohlenhydratketten ab. Die FODMAPs sind allesamt kurzkettig, werden daher schnell vergärt und führen dadurch schnell zu Symptomen.

Reizdarm

Das Reizdarmsyndrom, abgekürzt RDS oder auch nur Reizdarm genannt, ist eine schwer greifbare Krankheit. Sie wird auch als Funktionsstörung des Verdauungsstrakt ohne Befund bezeichnet. Meistens bestehen über Wochen bis Jahre schmerzvolle Beschwerden im Darmbereich. Krankhafte Veränderungen an Magen und Darm lassen sich in der Regel nicht finden. In Industrienationen haben etwa 15 – 25 Prozent der Menschen ein Reizdarmsyndrom. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Etwa 40 % aller Reizdarm-Patienten sind zwischen 35 bis 50 Jahre alt und 50 % sind jünger als 35 Jahre. Auffällig ist, dass die Zahl der Menschen weltweit steigt, die unter RDS leidet. Weiterlesen